No Profit From Genocide

Die Schweizer Rüstungsindustrie und ihre Verwicklung in den Genozid

Die STA und ihr Lobby-Treffen

Am 6. November findet in der Stadt Bern ein zweiteiliger Anlass statt, an dem sich verschiedenste Player der Schweizer Rüstungsindustrie zusammenfinden. An diesem Tag treffen sich 230-280 Teilnehmende aus Wirtschaft, Wissenschaft, Armee und Verwaltung, d.h. Chefetage und Entwickler*innen von Rüstungsunternehmen, Forschende in diesem Bereich, Armeeangehörige und Bundesangestellte v.a. von Armasuisse. Darunter befinden sich Vertreter*innen der Schweizer Armee, aber auch Führungspersonen von Rüstungsfirmen, welche alle direkt in den Genozid in Gaza verwickelt sind. 

Die STA, welche diesen Event organisiert, versteht sich selbst als „unabhängiges Bindeglied zwischen Armee, Beschaffungsbehörden, Wirtschaft und Wissenschaft“. In ihrem Vorstand sitzt unter anderem der Schweizer Armeechef Thomas Süssli, der CEO und der Ex-CEO der Ruag, Brigadier Eric Steinhauser, welcher früher für die UBS arbeitete, sowie der CEO von Elbit Schweiz, Andreas Cantoni. Alleine die Zusammensetzung des STA-Vorstands zeigt auf, wie die STA als Mittel für Lobbying und Absprache zwischen grösseren Unternehmen der Rüstungsindustrie und Schweizer Armee dient.

Die Schweizer Rüstungsindustrie und ihre Verwicklung in den Genozid

Das Lobby-Treffen der STA in Bern zeigt auf, wie eng die Schweiz mit Firmen zusammenarbeitet, die direkt vom Genozid in Gaza profitieren. Die Schweiz treibt Geschäfte, teilt Ressourcen und entwickelt Forschung gemeinsam mit Firmen wie Elbit Systems, Thales, Leonardo oder Rheinmetall. Diese Firmen verkaufen ihre Waffen, Drohnen und Überwachungstechnologien an das israelische Militär und profitieren direkt vom Genozid. 

Ein Beispiel: Die Schweiz und Elbit Systems 

Elbit Systems ist Israels grösster Rüstungskonzern. Elbit produziert 85% der Waffen, Drohnen und Überwachungstechnologie des Israelischen Militärs. Elbits Waffen werden überall auf der Welt verkauft, und der Konzern profitiert von Krieg, Krise und Genozid. Die Schweizer Armee arbeitet direkt mit Elbit zusammen: 2019 gründete Elbit einen Ableger in der Schweiz, um für die Schweizer Armee Drohnen und Funkgeräte im Wert von mehreren hunderten Millionen Franken zu entwickeln. Obwohl diese Technologien bis heute fehlerhaft und grösstenteils funktionsunfähig sind, hat Bundesrat Pfister diesen September entschieden, die Zusammenarbeit mit Elbit weiterzuführen. 

Das Personal von Elbit Schweiz steht in enger Beziehung zur Schweizer Armee. Andreas Cantoni, der CEO von Elbit Schweiz, sitzt wie bereits erwähnt im Vorstand der STA. Der Verwaltungsratspräsident von Elbit Systems Schweiz, Jakob Baumann, ist ehemaliger Leiter des Planungsstabs der Schweizer Armee und Ex-Rüstungschef. Jakob Baumann war unter anderem auch im Verwaltungsrat von Bagira Switzerland AG (Lieferant von Elbit) und hat massiv am Drohnen-Auftrag der Schweizer Armee mitverdient. 

Die Schweiz ist nicht neutral. 

Das Lobby-Treffen der STA zeigt deutlich auf, wie eng die Schweizer Armee mit internationalen Rüstungskonzernen zusammenarbeitet, deren Waffen in Palästina über die letzten zwei Jahre einen Genozid verübten. Die Schweizer Armee profitiert von diesen Beziehungen. Die verantwortlichen Personen, deren Firmen Israels Waffen herstellen und deren Technologien verfeinern, sind hier in Bern und geniessen mit ihren ehemaligen Arbeitskolleg*innen der Schweizer Armee einen Apéro.